Mein anderes Leben

Existenzanalyse braucht mehr als sieben Sekunden

Begegnen wir einem anderen Menschen, so urteilen wir schnell: Mit seinem Aussehen, seinem Verhalten und seinem Reden macht er einen bestimmten Eindruck auf uns. Kaum sieben Sekunden geben wir diesem Menschen und schon ist er in der „Schublade“. Lernen wir diesen Menschen dann näher kennen, verändert sich oft dieser erste Eindruck dadurch, dass wir auf den gleichen Wegen mehr von dieser Person erfahren. Haben wir zu Beginn gedacht: „Ah, so einer ist das!“, stellen wir manchmal fest, dass dieser erste Eindruck sich im weiteren Kontakt nicht bestätigt, sondern sich verändert. Mal zum Positiven, mal zum Negativen.

Und was ist, wenn wir uns selbst begegnen?

So geht es jedem von uns. Auch mit einem selbst. Wir haben alle im Laufe unseres Lebens Erziehungs- und Lernprozesse und Prägungen erfahren und wurden so für und in unserer Gesellschaft sozialisiert. Man hat uns beigebracht, wie man sich in dieser oder jener Situation richtig verhält, man hat uns eine Menge an Glaubenssätzen über die „Realität“ übergeworfen und uns mit den Denktraditionen unserer Kultur und unseres Landes konfrontiert, diese oft auch eingetrichtert. Wir haben mehr oder minder viel Wissen in Schule, Ausbildung und Studium aufgenommen, und uns wurden ideale und gesellschaftlich akzeptierte Lebenswege vorgezeichnet: „Handwerk hat goldenen Boden“, als Naturwissenschaftler oder Ingenieur oder Anwalt hat man gute Einkommenschancen, als Beamter hat man eine gute Absicherung im Alter, Philosophie und Kunst führen in eine brotlose Existenz.

Diese Sichtweisen und Vorgaben, aber auch Erfahrungen haben auf die Art, wie wir leben, arbeiten und wie wir uns verhalten, erheblichen Einfluss genommen. Nahezu alle Menschen übernehmen zunächst sehr viele dieser Sichtweisen und Einstellungen, meist unreflektiert, und leben danach – mehr oder minder gut und zufrieden und das zumindest eine Zeit lang. Sie gehen einen Lebensweg, der vielleicht nicht unbedingt der ihnen eigene, ihrem inneren Wollen und Streben entsprechende ist. Vorteilhaft aber ist, dass viele der übernommenen Konventionen relativ konfliktfreie Teilhabe am allgemeinen Leben ermöglichen und so dafür sorgen, dass man mehr Zeit für andere interessante Dinge hat. Die tiefergehende Frage: „Ist dieses Leben aber wirklich mein Leben?“ wird dafür meist hintenangestellt (oder auch nie gestellt) – es geht doch so!

 

Ist das, was gerade stattfindet, wirklich mein Leben?

„Wer warst du, bevor die Welt dir erzählt hat, wer du sein solltest?“ (Ulrike Scheuermann). Irgendwann spüren manche Menschen, zumeist ausgelöst durch bestimmte Erlebnisse oder Zustände, eine Dissonanz zwischen dem, wie sie leben, und dem, wie sie in der Tiefe ihres Herzens eigentlich leben möchten. Sie merken, dass ihr aktuelles Leben in einem bestimmten Kontext an der einen oder anderen Stelle nicht so richtig zu ihrem Selbst passt: Ich bin jetzt in dieser Situation oder diesem Zusammenhang nicht „Ich“ in meinem Leben. Auslöser können beispielsweise Störungen im beruflichen Kontext sein. Die genauere Betrachtung führt z.B. zu der Erkenntnis, dass die getroffene Studien- oder Berufswahl zwar von außen besehen attraktiv und unter wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten einmal sinnvoll sein bzw. gewesen sein mag. Gleichzeitig spüren diese Menschen in unerwartet starkem Maße, dass sie heute den eigenen inneren und wirklichen Interessen widerspricht.

Stimmen meine beruflichen und privaten Beziehungen?

Beispielsweise strebt eine zunächst funktionierende Partnerbeziehung auseinander, weil eine Seite sich in ihr nicht mehr wiederfindet und diese Beziehung so nicht mehr leben kann. Manche Arbeitsverhältnisse führen die Beschäftigten in  große innere Konfliktsituationen, wenn z.B. „müssen“ und „wollen“ oder geforderter Inhalt und eigene Interessen bzw. Werte und Gewissen weit auseinanderstreben. In Folge dessen kommt es zu permanenten Problemen mit Vorgesetzten oder Kollegen oder gar zu Erkrankungen, und oft genug sind auch ihre Familien damit belastet. Manchmal spüren die Betroffenen diese Dissonanz

kaum oder gar nicht, sie wird ihnen nicht bewusst, und sie wundern sich, wie sie in eine bestimmte schwierige Situation gekommen sind oder gar, weshalb in ihrem Leben so viel schiefläuft. Sie suchen (und finden) dafür Erklärungsmuster in den (vermeintlichen) Vorgaben und Bedingungen ihres Lebens oder der Organisation, in der sie arbeiten, und anderen Kontexten, also vor allem außerhalb ihrer eigenen Person. Die dann eingeleiteten Veränderungsmaßnahmen (wenn solche überhaupt ergriffen werden) sind häufig nicht sehr tragfähig bzw. nachhaltig, weil sie oft oberflächlich sind und ihnen die Beziehung zum Inneren, zur Person fehlt.

 

Die Wand in uns: Trennend oder durchlässig?

Auslöser für solche Situationen ist, bildhaft gesprochen, eine „Trennwand“ oder „Membran“ in uns. Sie besteht aus gemachten oder vermittelten Erfahrungen (reflektiert und unreflektiert), Gelerntem (Wissen, Angelesenes, Konventionen usw.), erworbenen oder mitbekommenen Glaubenssätzen über fast alles im Leben, auch dem, was über die Medien vermittelt wird und Vieles mehr … Diese Wand oder Membran schirmt, je nach individueller Durchlässigkeit, das „innere“ Leben vom äußeren ab und hilft uns oft im täglichen Leben, arbeits- und lebensfähig zu bleiben.

Es wäre in der Geschwindigkeit des täglichen Lebens wahrscheinlich sowieso unmöglich, permanent das Innere nach den Kategorien „richtig oder falsch“, „passt zu mir oder nicht“ o.ä. zu befragen. Allerdings merken zumindest sensiblere Naturen schon recht schnell, ob etwas für sie bzw. ihr Gewissen oder ihre Überzeugungen passt oder nicht – wenn sich ihre Zweifel melden.

Fragen an mich

Sind beispielsweise häufig auftretende Störungen am Arbeitsplatz das Thema eines Beschäftigten, so werden sich in den einzelnen Schritten des Prozesses Ratsuchender und Berater ausführlich unter anderem mit folgenden Fragen beschäftigen:

  •  Wie genau sieht die Situation aus? Welche Zusammenhänge sind zu berücksichtigen?
  • Was löst die Situation in dem Ratsuchenden aus (Gefühle, Gedanken etc.)?
  • Welche Werte werden in dieser Situation beim Ratsuchenden berührt?
  • Was ist/wäre ihm in dieser Situation wichtig? Was soll anders sein und wie, damit Klärung und Zufriedenheit möglich wäre? Welche Möglichkeiten sind für die Person stimmig?
  • Welche Umsetzungsschritte sind vom Betroffenen wie zu gehen?

Veränderungsmöglichkeiten erkennen

Natürlich ist es möglich, dass sich an einer bestimmten Gegebenheit nichts ändern lässt. In einem Call Center werden immer die Telefone läuten (oder Lichtsignale von sich geben), unabhängig davon, ob einen das als Mitarbeiter*in nervt oder nicht. Woran sich aber immer arbeiten lässt, ist die eigene Einstellung zu den Gegebenheiten: Man kann einen Sachverhalt immer aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Oft ist auch schon geholfen, wenn ein Ratsuchender erkennt, dass etwas systemimmanent und zumindest derzeit unveränderbar ist, und er durch diese Erkenntnis etwas Entspannung gewinnt bzw. die Situation für ihn wenigstens akzeptabel wird.

Persönliche Zufriedenheit

Je durchlässiger die Wand bzw. Membran wird oder ist und so die Verbindung zum Inneren, zur eigenen Person ermöglicht, desto leichter ist für den Einzelnen ein stimmiges, zufriedenes, wert- und sinnorientiertes Leben möglich – auch dann, wenn die Umstände schwierig sind und nicht immer alles nach den eigenen Vorstellungen läuft.

Was genau ist Logotherapie / Existenzanalyse?
Was leistet sie?

Die Entstehung

Logotherapie und Existenzanalyse wurden in den dreißiger Jahren von dem Wiener Psychiater und Neurologen Viktor E. Frankl begründet und von ihm selbst bis zu seinem Tode 1995 ständig weiterentwickelt. Alfried Längle, Schüler von Frankl, gab und gibt, neben anderen, viele weitere Impulse in die inhaltliche Fortentwicklung der Logotherapie / Existenzanalyse.

Kurz: Logotherapie / Existenzanalyse unterstützen den Menschen mit Beratung und Therapie darin, ein erfülltes und sinnvolles Leben zu führen, das ihm als Person entspricht.

Viktor E. Frankl

Frankl wandte sich sein Leben lang dagegen, wie in der Psychoanalyse der Mensch auf sein Krankheitsbild und dessen Ursache reduziert wurde.

Er orientierte sich daran, was dem Menschen (auch trotz seines Krankheitsbildes) möglich ist und rückte die geistige Dimension des Menschen in den Vordergrund:

Der Mensch ist ein sinnsuchendes Wesen. Logotherapie und Existenzanalyse gehen davon aus, dass der Mensch als Person darauf angelegt ist, sein Dasein mit Sinn zu erfüllen und Werte zu verwirklichen.

Alfried Längle

Alfried Längle führte in Logotherapie / Existenzanalyse u.a. das Modell der vier personal-existentiellen Grundmotivationen ein, die das Leben und Denken des Menschen beeinflussen.Er verband so die Überlegungen zur Sinnsuche von Viktor Frankl mit den Bedingungen und Gegebenheiten des individuellen Lebens. Während sich die ersten drei Grundmotivationen mit den existenziellen Fragen (Sicherheit, Beziehung, Individualität) des Menschseins befassen, kommt in der 4. Grundmotivation das Geistige im Menschen zum Ausdruck, dort stellt sich die Frage nach dem Sinn

Als Student verdiente ich mein Studium in der Gastronomie und lernte die Facetten der Menschen kennen.
Als ausgebildeter Lehrer wurde mir klar, wie Menschen lernen und wo ihre Potenziale und Grenzen sind.
Als Leiter einer Einrichtung der Erwachsenenbildung sammelte ich Erfahrungen in Führung und Organisation.
Als Wirtschaftsberater setzte ich mich mit individuellen und allgemeinen ökonomischen Fragestellungen auseinander.
Als Geschäftsführer machte ich Erfahrungen damit, wie Organisationen funktionieren, welche Einflussmöglichkeiten sich eröffnen und wie man mit internen und externen Stakeholdern umgeht.
Als Gründer und Inhaber einer Beratungsfirma wurde ich vor über 25 Jahren zum Unternehmer und lernte über die Jahre alle Höhen und Tiefen im Unternehmerleben kennen.
Als Berater habe ich gelernt, mit Neugier auf Menschen zuzugehen und sie dabei zu unterstützen, auch selbst Antworten für ihre Fragen zu finden.

Meine Basis:
– Studium Deutsch/Politik/Pädagogik/Psychologie für das Lehramt
– Ausbildung zum Managementassistent (BWL)
– Ausbildung zum NLP Trainer
– Ausbildung zum systemischen Organisationsberater
– Ausbildung zum Logotherapeuten und Existenzanalytiker (u.S.)
– und über 30 Jahre Beratungserfahrung

Thomas Zimmermann

Zimmermann Existenzanalyse

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